Gibt es eine Heilsgewissheit?

Christen in Dietikon - Gibt es eine Heilsgewissheit?

Kann ich mir sicher sein, dass ich nicht verloren gehe?

Ich bin zu Gott umgekehrt und glaube an den Herrn Jesus Christus. Nun bin ich beunruhigt, weil ich gehört habe, dass es möglich ist, das Heil wieder zu verlieren. Bisher habe ich gedacht, dass man Gewissheit haben könne, nie wieder verloren zu gehen. Was ist richtig? Was sagt die Bibel dazu?

Ein von “neuem geborener Christ” ist jemand, der zu Gott umgekehrt ist, in aufrichtigem Bekenntnis seine Schuld vor Gott eingestanden hat und dann im Glauben das Rettungsmittel Gottes – den stellvertretenden Sühnungstod des Herrn Jesus Christus – persönlich für sich in Anspruch genommen hat.

Die Frage ist nun, ob ein solcher für immer gerettet ist oder ob die Rettung an Bedingungen geknüpft ist. Kann ein solcher ggf. doch wieder dem ewigen Gericht verfallen? Es geht dabei also nicht um blosse Namenschristen, die zwar getauft sind und gelegentlich zur Kirche gehen, aber nie eine innere Umkehr erlebt haben.

  • Die Bibel spricht nicht umsonst von einer “neuen” Geburt (Johannes 3,5), durch die man “ewiges Leben” empfängt. Genauso wie man im natürlichen Bereich eine Geburt nicht rückgängig machen kann, so ist es auch im geistlichen Bereich. Wir bekommen eine ganz neue Existenz: Daher, wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden (2.Korinther 5,17). Wie wird das natürlich Leben beendet? Nur durch den Tod. Kann das “ewige Leben” sterben? Unmöglich, das wäre ein Widerspruch in sich!
  • Römer 8,38-39: Denn ich bin überzeugt, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
    Man hat den Eindruck, dass der Apostel hier “in alle Richtungen denkt” – in die Gegenwart, in die Zukunft, in die Höhe (Engel) und in die Tiefe (Dämonen) – und er nichts findet, dass uns je wieder von Gott trennen kann. Ein Gläubiger ist für immer geborgen in der Liebe unseres Gottes und Heilandes!
  • Johannes 10,27-29: Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir; und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben. Mein Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer als alle, und niemand kann sie aus der Hand meines Vaters rauben. Ich und der Vater sind eins.
    Ein weiterer Vers der absolut sagt, dass uns niemand aus der Hand des Herrn noch aus der Hand des Vaters rauben kann. Beide Personen der Gottheit sind eins – das zeigt sich auch in dieser Frage. Wen Gott festhält, gegen den ist jeder andere Einfluss machtlos!
  • was ist, wenn er sich selber von Gott lossagt? Jemand kann sich doch bewusst von der Liebe Gottes abwenden und dem Unglauben verfallen?

    Vielleicht hilft hier ein Blick auf die Verse, die dem oben zitieren Vers aus dem Römerbrief vorangehen. Dort (Römer 8,28-30) betont der Apostel sehr deutlich, dass die Gläubigen auserwählt bzw. vorherbestimmt sind. Es ist ja in keiner Weise so, dass irgend jemand sich je selber entschieden hätte, Gott zu lieben. Der natürliche Mensch ist “geistlich tot”. Die Rettung ist ein reiner Gnadenakt Gottes – unabhängig vom (späteren) Verhalten des Gläubigen. Wir konnten nichts dazu beitragen. Wäre es nicht so, dann würden wir zumindest “unseren Glauben oder unsere Liebe” besteuern, was die Bibel klar ausschliesst (Epheser 2,8).

  • was ist, mit anderen Bibelstellen, die doch ganz klar zeigen, dass die Errettung an Bedingungen geknüpft ist, wie z.B. Matthäus 10,22 oder Hebräer 6,6, wo sogar von “Abfall” die Rede ist?

    Diese Stellen gibt es in der Tat im Neuen Testament. Sie appellieren an unsere Verantwortung. Es ist natürlich nicht so, dass – weil man ja errettet ist – man nun so leben kann, wie man will. Neues Leben macht sich sichtbar. Auch hier hilft die Analogie zum “natürlichen Leben”. Ein Kind, das gerade zur Welt gekommen ist, hört man! Das neue Leben macht sich bemerkbar! Ebenso ist es mit dem geistlichen Leben. Fehlt die Frucht, dann stellt sich die Frage, ob überhaupt jemals Leben vorhanden war. Beim Gleichnis vom “vierfachen Ackerboden” (Matthäus 13,18-23) wird sehr deutlich, dass “Fruchtansatz” eine zeitlang sichtbar sein mag, sich dann aber als nicht echt herausstellt.

    Genauso ist auch oben zitiertes Kapitel im Hebräerbrief zu verstehen. Der Hebräerbrief ist an Judenchristen geschrieben, die ein Bekenntnis zu Christus abgelegt und sich vom Judentum weggewandt hatten. Nun waren sie Verfolgungen von Seiten der Juden ausgesetzt und viele standen in Gefahr aufzugeben und zum Judentum zurückzukehren. Das ist in der Tat Abfall. Diejenigen, die so auf den äusseren Druck reagierten, zeigten wohl “Furchtansatz”, der aber von der “Sonne verbrannt” wurde. Es stellte sich heraus, dass sie nur äusserlich unter die Wirkung des Heiligen Geistes gekommen waren, ohne jemals innerlich verändert worden zu sein. Wie ernst und wie aktuell für jeden, der sich nur äusserlich zu Christus bekennt.

  •  

Hier möchte ich gern aus dem Buch “Können Gläubige verlorengehen?” (J.G. Fijnvandraat) zitieren:

Aus diesen Ausführungen können wir die Schlussfolgerung ziehen, dass es zwei Arten von Schriftstellen gibt. Eine Reihe Stellen sprechen bedingungslos von der Errettung der Kinder Gottes, weil das Werk in ihrer Seele das Werk Gottes ist. Andere zeigen, dass jemand, der Christ zu sein bekennt, dem christlichen Glauben und Wandel abschwören kann. … Um mit einem Missionar aus Thailand zu sprechen:

An diesen beiden Gruppen von Schriftstellen hängen sozusagen zwei Fäden. Ein Gläubiger, der keiner verkehrten Lehre anhängt und keinen schlechten Wandel führt, aber an seiner Errettung zweifelt, weil er auf sich selbst sieht, muss an dem Faden der ersten Gruppe von Schriftstellen ziehen. Jemand, der Christ zu sein bekennt, dessen Leben aber nicht mit seinem Bekenntnis übereinstimmt, muss an dem Faden der zweiten Gruppe ziehen. Leider versteht es Satan sehr geschickt, die Fäden zu verwirren. Der zweifelnde Christ bezieht dann die Ermahnungen der zweiten Gruppe auf sich und verzweifelt. Der Christ, der einen schlechten Lebenswandel führt, stützt sich auf die erste Gruppe und versucht so, sein Gewissen zu beruhigen.

Der eine Faden ist die Linie der Gnade, der andere die Linie der Verantwortung. Beide müssen wir biblisch anwenden.

Ein wichtiges Thema

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