Jesus Christus – Ich bin

Christen in Dietikon - Jesus Christus - Ich bin

Jesus Christus ist die zentrale Person des christlichen Glaubens.

In den „Fakten zu Jesus Christus“  haben wir Ihnen bereits einen kurzen Überblick über seine Person gegeben. Heute möchten wir Sie auf sieben Aussagen hinweisen, die Jesus Christus selbst über sich gemacht hat. Sie sollten uns ansprechen, weil sie uns noch mehr verdeutlichen, wie einzigartig seine Person war, ist und bleibt!

Im Alten Testament finden wir, wie Gott sich Mose offenbart und eine Beziehung mit ihm und Israel eingehen will. Mose ist unsicher, wie er dem Volk sagen soll, wer denn dieser Gott ist. Da sagt Gott zu ihm die folgenden Worte:

Siehe, wenn ich zu den Kinder Israel komme … und sie zu mir sagen werden: Was ist sein Name?, was soll ich zu ihnen sagen? Da sprach Gott zu Mose: „Ich bin, der ich bin.“ Und er sprach: So sollst du zu den Kindern Israel sagen: „Ich bin“ hat mich zu euch gesandt…“ (2. Mose 3,14)

Wir spüren, wie gewaltig diese Aussage ist! Gott ist der einzige der war, der ist und der immer sein wird; derjenige, der keinen Anfang und kein Ende hat; derjenige, der von nichts anderem abhängig ist, von dem aber alles andere abhängt! Kein Mensch könnte so etwas von sich selber sagen. Jeder Mensch und überhaupt jedes Lebenswesen verdankt seine Existenz von seinen Vorfahren. Es wäre völlig töricht, wenn wir als Menschen so etwas von uns sagen würden.

Doch dann kam Jesus Christus. Und was tat er? Er benutzt genau diese Ausdrucksweise, um zu sagen wer er sei. Die Juden, die das Alte Testament genaustens kannten, merkten sofort, was diese Formulierung implizierte. Sie reagierten feindselig und bezichtigten ihn der Gotteslästerung. Dabei war das genau seine Absicht, warum er diese Ausdrucksweise wählte. Er wollte damit sagen, dass Gott selber in seiner Person zu den Menschen gekommen ist, dass der „Ich bin“, den die Juden aus ihren Schriften kannten, nun persönlich als Mensch unter ihnen war! (Wie absurd, dass bis heute viele Menschen behaupten, Jesus Christus hätte nie für sich in Anspruch genommen Gott zu sein.)

Wie hat er das nun genau formuliert? Siebenmal lesen wir im Johannes-Evangelium wie Jesus sagt:

Wir wollen diese Aussagen nun genauer anschauen, wobei wir sie in eine logische Abfolge bringen.

Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich. (Johannes 14,6)

Diese Aussage hat die Menschen zu allen Zeiten herausgefordert. Hätte Jesus gesagt, dass er die „Wahrheit kenne“, so wäre das schon eine starke Formulierung gewesen; aber er sagt viel mehr. Er nimmt für sich in Anspruch „die Wahrheit in Person“ zu sein: An seiner Person scheidet sich Gut und Böse, Richtig und Falsch, Lüge und Wahrheit! Nur durch ihn kann man zu Gott kommen. Jesus ist der einzige Weg.

Das ist für den modernen Menschen des 21. Jahrhunderts ein Affront, da heute der Zeitgeist vorgibt, dass „alles relativ ist“ und es so etwas wie „absolute Wahrheit“ nicht gebe. Alle Religionen sind gleichwertig. (Man meint natürlich „gleich falsch“.) Selbstverständlich ist diese Auffassung bequem. Man sagt einfach „Das ist deine Wahrheit und das ist meine Wahrheit“ und schon geht man jedem Konflikt aus dem Weg. Aber stimmt das wirklich?

Viele christliche Autoren haben darauf hingewiesen, dass diese Auffassung in sich schon widersprüchlich ist. Die Behauptung „alles ist relativ“ ist eine Aussage, die – wenn sie so formuliert wird – für sich in Anspruch nimmt, immer und überall gültig (also „absolut“ wahr) zu sein. Wenn aber „alles relativ“ ist, dann schliesst das diese Behauptung mit ein. Sie ist also selber „relativ“ und damit hinfällig… Solchen logischen Widersprüchen begegnen wir häufig in unserer „postmodernen“ Zeit.

Oft ist es auch so, dass man nur so argumentiert, wenn es um Dinge geht, die man als belanglos ansieht (wie z.B. die Frage nach Gott). Geht es aber um Dinge, denen man einen hohen Stellenwert einräumt (z.B. soziale Fragen, Diskriminierung etc.), dann geht man doch davon aus, dass nicht alles bloss eine Frage des persönlichen Geschmacks ist und es beispielweise so etwas wie „Menschenrechte“ gibt. Diese sind dann doch plötzlich für alle Menschen bindend…

Wenn wir also ehrlich und vernünftig sein wollen, dann kommen wir nicht darum herum, uns mit der alten Frage „Was ist Wahrheit?“ auseinanderzusetzen. Schon Pilatus stellte sie – wenn auch nur ironisch – als er Jesus ungerecht zum Tod verurteilte.

Wo können wir also Wahrheit finden? Wir sollten diese Frage ernst nehmen und aufrichtig danach suchen. Dabei werden wir auch auf die oben zitierte Aussage von Jesus Christus stossen: ICH BIN die Wahrheit. „Wahrheit“ ist das, was wirklich ist bzw. so wie die Realität wirklich ist. In Jesus Christus hat uns der Schöpfer sich selbst offenbart und uns den Massstab gegeben, an dem wir die Wirklichkeit messen können. Er gibt uns die Antworten auf die grossen Fragen der Menschen: Woher komme ich (Ursprung)? Warum lebe ich (Sinn)? Wie soll ich leben (Moral)? Wohin gehe ich (Ziel)?

Aber wie können wir wissen, ob dieser Anspruch tatsächlich stimmt? Auch da hat uns Jesus Christus einen Hinweis gegeben. Er sagt in Johannes 7,17: „Wenn jemand seinen [d.h. Gottes] Willen tun will, so wird er von der Lehre wissen, ob sie aus Gott ist oder ob ich aus mir selbst rede.“ Das ist die richtige Herangehensweise. Wir sollten seine Ansprüche prüfen, indem wir uns gründlich mit seinem Leben und seiner Lehre beschäftigen, so wie es im Neuen Testament gezeigt wird. Wenn wir das mit der aufrichtigen Bereitschaft tun, den Weg auch zu gehen, den die Wahrheit uns führt, dann werden wir erfahren, dass JESUS CHRISTUS in der Tat einzigartig ist.

Letztlich kann uns nur die Wahrheit glücklich machen: „… und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ (Johannes 8,32)

Jesus redete nun wieder zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben. (Johannes 8,12)

  • Oft sprechen wir von „Licht“ im Sinn von Erkenntnis. Umgangssprachlich sagen wir zum Beispiel, dass einer „Person ein Licht aufgegangen ist“ und meinen damit, dass sie plötzlich etwas verstanden hat, was ihr vorher unklar war. (So wird z.B. auch die kulturgeschichtliche Epoche der „Aufklärung“ im englischen Sprachraum „Enlightment“ genannt.)

    Inwiefern trifft das nun auf Jesus Christus zu? Nun wenn wir daran denken, wer er ist, dann wird uns das schnell verständlich. Johannes beginnt sein Evangelium mit den Worten: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst.“ (Johannes 1,1-3). Jesus Christus ist dieses „Wort“. Mit „Worten“ reden wir. Mit „Worten“ erklären wir Sachverhalte. In der Person von Jesus Christus, der selber Gott ist, „redet“ Gott zu uns. Er zeigt sich uns vollständig. Wir können nun „mit eigenen Augen“ sehen, wie Gott ist.

    Das ist eine gewaltige Botschaft. Wir Menschen sind darauf angewiesen, dass wir von „ausserhalb“ der Schöpfung Informationen über Gott und das Wesen der Welt erhalten. Unserem Verstand sind Grenzen gesetzt, weil wir an Raum und Zeit gebunden sind, die wir nicht überwinden können. Gott muss uns „aufklären“. Und genau das hat er getan, indem er seinen Sohn in diese Welt geschickt hat:

    Das Volk, das im Dunkel lebt, sieht ein grosses Licht. Die im Land der Finsternis wohnen, Licht leuchtet über ihnen. (Jesaja 9,1)

  • Licht steht aber auch als Synonym für „moralische Reinheit“ oder „Heiligkeit“. So heisst es in 1. Johannes 1, dass „Gott Licht ist und gar keine Finsternis in ihm ist.“ Auch diesen Gedanken kennen wir in der Umgangssprache, wenn wir beispielsweise von „lichtscheuem Gesindel“ sprechen. Wir meinen damit Menschen, die etwas verbergen und Böses im Sinn haben.

    Dieser Gedanke ist sicherlich hauptsächlich an dieser Bibelstelle gemeint. Im Textzusammenhang lesen wir von der Begebenheit mit der Frau, die im Ehebruch ertappt worden war. Sie wurde zu Jesus gebracht, um zu sehen, wie er sich verhalten würde. Nachdem Jesus die Sünde als böse verurteilt hatte, aber der Sünderin mit Gnade begegnet war, sagte er dann: ICH bin das Licht der Welt.

    Jesus Christus scheint in diese Welt hinein und deckt den moralisch bösen Zustand der Menschen auf – aber nicht um die Menschen zu verurteilen, sondern um sie zu retten! „Ich habe dich auch zum Licht der Nationen gesetzt, um meine Rettung zu sein bis an das Ende der Erde.“ (Jesaja 49,6).

    Aber genau das brachte ihm die Feindschaft der Menschen ein: „Dies aber ist das Gericht, dass das Licht in die Welt gekommen ist, und die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn jeder, der Arges tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht blossgestellt werden; wer aber die Wahrheit tut, kommt zu dem Licht“ (Johannes 3,19-21).

Weiter heisst es dann, dass „wer ihm nachfolgt nicht in der Finsternis wandelt, sondern das Licht des Lebens“ haben wird. Wenn wir „dieses Licht“ (d.h. Jesus Christus) in unserer Leben lassen, dann wird es hell. Wir empfangen ein neues Leben, das ewige Leben, welches das Licht liebt und das Böse verabscheut.

Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er gerettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. (Johannes 10,9)

In dieser Aussage vergleicht sich Jesus Christus mit einer Tür, durch die man hindurch gehen kann: ICH bin die Tür. Wenn man durch diese Tür tritt wird man gerettet werden. Wir können sie also als die „Rettungstür Gottes“ bezeichnen. In seiner Person können wir Menschen gerettet werden. Auf welcher Grundlage das möglich ist, werden wir im nächsten Abschnitt sehen, wo wir seine Aussage „Ich bin der gute Hirte“ anschauen werden.

Zunächst also zu dem Sprachbild „der Rettungstür“. Dieses Bild impliziert den Gedanken, wie einfach wir gerettet werden können: Mit einem Schritt tritt man durch eine Tür. Mit einem Schritt können wir gerettet werden. Es ist kein langwieriger Prozess, dessen Ende ungewiss wäre. Aber jeder muss diesen Schritt persönlich tun.

Bei allen Weltreligionen weiss man erst am Ende, ob man gerettet ist oder nicht. Wenn man in seinem Leben genügend „gute Werke“ getan hat, dann kann es sein, dass man Ende seines Lebens von Gott angenommen wird. So zum Beispiel im Islam, wo die „gute Werke“ gegen die „bösen Werke“ aufgewogen werden. Nur wenn das Pendel auf die „gute Seite“ ausschlägt, kommt man ins Paradies. Das gleiche Prinzip gilt auch für die anderen Weltreligionen.

Ganz anders ist das bei Jesus Christus. Wir können zu ihm kommen und werden direkt bedingungslos angenommen. Wir kommen zu ihm und werden gerettet. Unsere Rettung hängt in keiner Weise von unserer Leistung ab. Die Bibel lehrt – was auch unsere Erfahrung bestätigt -, dass der Mensch hoffnungslos verloren ist. Wir haben nichts, was wir für unsere Rettung zahlen könnten. Das ist echte Gnade! Das bietet uns nur Jesus Christus an!

Gehen wir durch diese Tür, so können wir „ein- und ausgehen“. Was ist damit gemeint? „Eingehen“ bedeutet, dass wir damit zu Gott kommen. Wir können nun Gemeinschaft mit Gott haben. Wir fürchten uns nicht mehr vor Gott, wie das vorher der Fall war, sondern wir suchen nun seine Nähe. Johannes schreibt: „… und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen sei.“

„Ausgehen“ bedeutet, dass wir gern möchten, dass auch viele andere Menschen dieses Glück kennenlernen. Wir gehen zu den Menschen hinaus und laden sie ein, auch zu Jesus zu kommen!

Ausserdem finden wir noch den Ausdruck „Weide“. Der Kontext dieser Bibelstelle handelt vom Schafhirten, der seine Schafe zur Weide bringt. So ist es auch mit dem Glaubenden. Er findet innere, geistliche Nahrung.

Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe. (Johannes 10,11)

In dem gleichen Bibelabschnitt, wo Jesus davon spricht, dass er „die Tür ist“, sagt er auch: ICH bin der gute Hirte. Dieses Bild des Hirten, war den Juden der damaligen Zeit sehr gut bekannt. Auch uns ist dieses Motiv sehr vertraut. Wer hat nicht schon einen Hirten mit seinen Schafen beobachtet und die friedvolle Atmosphäre empfunden, die davon ausgeht. Bereits im Alten Testament wird dieses Bild an vielen Stellen gebraucht. Dort werden die Juden auch vor falschen Hirten gewarnt, die sich selber suchen (Hesekiel 34).

Dazu steht der Herr Jesus Christus in völligem Kontrast. Er ist der gute Hirte. Wie zeigt sich das? Indem er sein Leben für die Schafe lässt. Ein Hirte in der damaligen Zeit hatte Verantwortung für seine Schafe. Wenn ein wildes Tier in seine Herde eindrang, so war es seine Aufgabe auch unter Einsatz seines Lebens, die Schafe zu verteidigen. An dieses Bild knüpft Jesus Christus an.

Damit wir gerettet werden können, hat er stellvertretend für „die Schafe“ sein Leben gelassen. Das ist die Grundlage, auf der Gott uns annehmen kann und unsere Sünden vergeben werden können.

Jesus, „der unsere Sünden an seinem Leib selbst an dem Holz getragen hat, damit wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben; durch dessen Striemen ihr geheilt worden seid.“ (1. Petrus 2,24)

„Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Male ohne Beziehung zur Sünde denen zum Heil erscheinen, die ihn erwarten.“ (Hebräer 9,27)

Gott ist heilig. Er ist Licht und kann nicht einfach über „Sünden“ hinwegsehen. Das stände im Widerspruch zu seiner Natur. Auf der anderen Seite ist Gott aber auch Liebe. Er hat keinen Gefallen daran, die Menschen zu verurteilen und zu richten. Die Antwort Gottes darauf ist, dass er seinen eigenen Sohn – Gott selber – als Mensch auf die Erde schickte und ihn dort am Kreuz die Strafe für fremde Schuld tragen liess. Was für eine Weisheit! Was für eine Liebe! Was für eine Gerechtigkeit! Damit hat Gott die Möglichkeit geschaffen, dass jeder gerettet werden kann.

„Christus Jesus, der uns geworden ist Weisheit von Gott und Gerechtigkeit und Heiligkeit und Erlösung; damit, wie geschrieben steht: “Wer sich rühmt, der rühme sich des Herrn!” (1. Korinther 1,30)

Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten. (Johannes 6,35)

Der Hintergrund dieser Aussage ist das Wunder, bei dem Jesus Christus für eine Menge von mehr als 5000 Menschen auf übernatürliche Weise Brote vermehrte, so dass alle satt wurden. Das Wunder beeindruckte die Menschen sehr, aber es führte nicht wirklich dazu, dass sie glaubten. Stattdessen erwähnten sie das Manna, das Gott zur Zeit Moses dem Volk Israel zur Nahrung gegeben hat und fragt dann, was der Herr denn für ein Zeichen tun würde. Dabei hatte er ja gerade ein grosses Wunder getan.

Doch anstatt ein weiteres Wunder zu tun, erklärt er ihnen, was das Manna bedeutet: „Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel. Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herabkommt und der Welt das Leben gibt. Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot! Jesus sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nie mehr dürsten.“ (Johannes 6,32)

„Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.“ (Johannes 6,53)

Das ist eine starke Ausdrucksweise, die auch vielen seiner Jünger zu hart erschien: So wie das Volk Israel zur Zeit Moses, das Manna essen musste, um zu (über)leben, so müssen wir „von Jesus Christus essen“, damit wir geistliches Leben empfangen. Was meint er damit?

Wenn man etwas über diesen Vergleich mit dem „Essen“ nachdenkt, stellt man fest, dass darin ein tiefer Sinn liegt: Wenn wir eine Mahlzeit zu uns nehmen, dann impliziert das, dass ein anderes Lebenswesen sterben muss. Nicht nur wenn wir Fleisch zu uns nehmen (wo es offensichtlich ist), sondern auch wenn wir uns vegetarisch ernähren – es impliziert das Absterben der Pflanze. Mit anderen Worten: Immer wenn wir essen, dann muss stellvertretend für uns ein anderes Lebewesen sterben. Unser Überleben bedeutet den Tod eines anderen Lebens

Das Publikum der damaligen Zeit verstand diese Analogie besser, weil die meisten Menschen damals einen landwirtschaftlichen Beruf ausübten. Wir haben einen grösseren Abstand zu dieser Thematik. Dennoch leuchtet uns die Analogie ein: Der stellvertretende Tod von Jesus Christus am Kreuz ist nötig, wenn wir geistliches Leben haben wollen. Wir müssen diesen Tod im Glauben für uns in Anspruch nehmen, ihn uns persönlich aneignen („essen“), damit er Teil von uns wird. Nur dann haben wir das Leben! Das ist unsere Verantwortung.

Die Folge wird sein, dass wir „nie mehr hungern und dürsten werden“. Unsere tiefsten, inneren Wünsche werden befriedigt. Wir erfahren eine tiefe innere Erfüllung, weil wir zu der Bestimmung unseres Daseins – zu Gott – gefunden haben.

Ich bin der wahre Weinstock, und mein Vater ist der Weingärtner. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. (Johannes 15,1)

Wenn man so zum Herrn Jesus gekommen ist, wenn man durch die Tür gegangen ist und ihn als das „Brot des Lebens“ persönlich kennengelernt hat, dann erfährt man eine innere Veränderung. Die Bibel spricht davon, dass man „neues Leben“ (Johannes 3) erhält. Dieses neue Leben hat eine andere Zielsetzung, hat neue Wünsche und eine neue Ausrichtung. Man bekommt den tiefen Wunsch, nun für Gott zu leben. Aber wie macht man das? Jeder, der im Glauben zu Jesus Christus gekommen ist, hat sich sicherlich schon diese Frage gestellt.

Genau darauf geht Jesus Christus mit dem nächsten Ausspruch ein: ICH bin der wahre Weinstock. Hintergrund dieses Bildes sind die zahlreichen Weinberge, die es schon damals im Land Israel gab. Wofür ist ein Weinstock da? Nun die Antwort ist klar: Um Frucht zu bringen. Das überträgt die Bibel auf das Leben des Glaubenden: „Wir sind eines anderen [Jesus Christus] geworden, damit wir Gott Frucht bringen“ (Römer 7,4).

Das Bild des „Weinstocks mit den Reben“ ist ein sehr reiches Bild. Die Kernaussage dabei ist, dass die Reben nur dann Frucht tragen können, wenn sie in Verbindung mit dem Weinstock bleiben. Trennt man eine Rebe vom Weinstock, dann verdorrt sie. Sie bringt keine Frucht. Genau dieses Prinzip gilt für das Leben des Glaubenden:

Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn getrennt von mir könnt ihr nichts tun. Wenn jemand nicht in mir bleibt, so wird er hinausgeworfen wie die Rebe und verdorrt; und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie verbrennen. (Johannes 15, 5-7)

Das ist eine wichtige Lektion, die die Glaubenden lernen müssen: Genauso wie sie zu ihrer Errettung nichts beitragen konnten – sie sind allein aus Gnade durch Glauben gerechtfertigt – genauso wenig können sie aus eigener Kraft für Gott Frucht bringen. Auch für ein Leben der praktischen Heiligung sind wir völlig auf Gott angewiesen. Wir müssen ständigen Kontakt zu ihm halten. Dafür ist eine lebendige Glaubensbeziehung notwendig. Diese Glaubensbeziehung äussert sich durch Gebet und das Lesen im Wort Gottes. Dadurch erfahren wir eine Veränderung, die von Gott selbst bewirkt wird.

Eine Rebe muss man lediglich der Sonne aussetzen und sie mit Wasser versorgen. Dann wächst die Frucht gewissermassen automatisch. Genauso ist es im Leben des Glaubenden: Setzen wir uns „der Wärme der Liebe Gottes aus“ und „trinken“ wir aus dem Wort Gottes, dem Wasser des Lebens, dann findet auch in unserem Leben eine Verwandlung statt. Wir bringen „Frucht für Gott“.

Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist. (Johannes 11,25)

Damit sind wir gewissermassen beim Höhepunkt der sieben Aussagen angelangt. Der Kontext dieser letzten Aussage ist die Auferweckung des gestorbenen Lazarus. Jesus Christus zeigte damit, dass er das „letzte Wort“ über den Tod hat. Als der Schöpfer trat er an das Grab und sagte: „Lazarus komm heraus!“ (Johannes 11,43). Die Folge war, dass Lazarus tatsächlich auferstand und das Grab verlies. Ein erstaunliches Ereignis, das wir nur verstehen, wenn wir bedenken, wer Jesus Christus wirklich war!

Natürlich weckte dieses Ereignis die Aufmerksamkeit der herumstehenden Menschen. Daraufhin sagt Jesus diesen gewaltigen Satz: ICH bin die Auferstehung und das Leben. Eigentlich sollte man meinen, dass alle Menschen hellhörig würden. Die Frage nach dem Tod und „dem Danach“ sollte uns doch umtreiben. Leider sehen wir heute das Gegenteil. Die meisten Menschen verdrängen dieses Thema und gehen ihm aus dem Weg. Die menschliche Geschichte zeigt uns aber, dass die Mehrzahl der Menschen, in allen vergangenen Kulturen, ein Bewusstsein davon hatte, dass der Tod nicht die Endstation ist. Sie hatten aber keine wirkliche Lösung für das Problem. Heute aber, nachdem der Schöpfer selbst in seine Schöpfung gekommen ist und selber in den Tod gegangen und wieder auferstanden ist, haben wir die Antwort auch auf diese Frage!

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